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Margrit

07/2019

Welches sind wichtige Stationen in deinem Leben?

Aufgewachsen bin ich in Krauchthal im Emmental. Nach der Ausbildung zur MPA (früher Arztgehilfin) arbeitete ich 10 Jahre bei verschiedenen Ärzten. Mit 30 Jahren bildete ich mich noch zur Hebamme aus und arbeitete danach 13 Jahre im Spital Burgdorf. Im Januar 1997 stürzte ich eine vereiste Treppe hinunter. Dieser Sturz veränderte total mein Leben. Ich erholte mich nur langsam und konnte nicht mehr auf dem Beruf als Hebamme arbeiten. Später absolvierte ich das theologische Seminar St. Chrischona in Basel und war dann teilzeitlich mehrere Jahre in der Seniorenarbeit der Chrischonagemeinde Schöftland tätig. Ab 2008 arbeitete ich die letzten neun Jahre bis zur Pensionierung als Seelsorgerin im Zentrum Artos Interlaken.

Seit Ende November 2017 bist du pensioniert. Wie hast du diesen Wechsel erlebt?

Auch wenn ich die Arbeit sehr liebte, so war ich doch froh, in Rente zu gehen, da ich doch in den letzten Jahren an meine Grenzen kam. Die körperlichen Einschränkungen seit dem Sturz 1997 machten mir immer mehr zu schaffen.

Wie sieht dein jetziger Alltag aus? Wofür hast du mehr Zeit als vorher?

Musik und Singen ist eine Leidenschaft von mir; ich singe in einem grossen Chor mit. Dann habe ich auch mehr Zeit, Besuche bei Freunden und Verwandten zu machen. Wandern und Pilze sammeln ist auch eines meiner Hobbys.

2018 machtest du einen Sprachaufenthalt auf Malta. Wie hast du diese Zeit erlebt?

Englisch lernen war schon länger ein Wunsch von mir, wurde ich doch im Dorf öfters von Touristen nach einer Auskunft gefragt. Der Sprachaufenthalt war eine sehr positive Erfahrung. Ich wählte eine Schule in einem Vorort von Valletta. Es war sehr interessant und lustig, mit Asiaten und Südamerikanern die Schulbank zu drücken. In dieser Zeit besuchte ich eine Baptistengemeinde, wo ich viele gute und herzliche Begegnungen mit den Kirchengliedern hatte. Warum ich Malta wählte, liegt an Dora Rappard, die «Chrischona-Mutter», die ein grosses Vorbild für mich ist. Als Tochter eines Bischofs ist sie die ersten Jahre ihres Lebens in Malta aufgewachsen.

Die zehn Wochen in Malta waren im Flug vorbei, ich habe sie sehr genossen und neben dem Sprache lernen auch Einiges von der interessanten Insel gesehen.

Das Interview führte Ursula H.